Clickertraining beim Hund

Clicker Hundeerziehung

Auf einmal macht es Klick…

Während wir uns unterhalten, drückt meine Gesprächspartnerin immer wieder auf die kleine Plastikfeder in ihrer Hand, während sie mit der anderen Hand Leckerchen dem vor ihr liegenden Hund reicht. Molly, eine einjährige Labrador-Dame, ruht zufrieden vor ihr und genießt sichtlich das Geschehen. Sie scheint etwas richtig zu machen und dafür bekommt sie auch prompt eine Belohnung. Erst als ein ungefähr gleichaltriger Kleiner Münsterländer an ihr vorbeiflitzt, ist es mit der Ruhe vorbei und Molly sprintet hinter ihrem Artgenossen her.

Der Clicker zählt zu den sogenannten "Verstärkern" aus dem Bereich der operanten Konditionierung. Ziel ist es hierbei, dem Hund über Wenn-Dann-Abfolgen, durch positive Verstärkung in Form von Belohnungen, ein Verhalten anzuerziehen. Der Hund lernt, ein Verhalten anzubieten. Dieses Verhalten wird mit dem Klicker eingefangen bzw. bestärkt.

Der Clicker wird zunächst klassisch konditioniert, dem Hund wird beigebracht, dass auf das Geräusch unmittelbar und immer ein Leckerchen folgt. Hat der Hund diese Verknüpfung, kann der Clicker als Zwischenschritt integriert werden und ersetzt fortan ein Lobwort wie "Fein". Anschließend wird der Klick in das Training eingebaut: Ein positives Verhalten wird mit dem Klick beantwortet, der für den Hund als Ankündigung einer Belohnung schon bekannt und damit gleichbedeutend ist.

Für den versierten Hundetrainer bietet der Clicker vor allem einen Zeitvorteil: Der Klick ist viel schneller getätigt, als die tatsächliche Gabe einer Belohnung. Er kann vor allem sehr punktgenau erfolgen und damit auch bereits Ansätze zu einem Verhalten belohnen. Die schrittweise Annäherung an ein Trainingsziel wird damit möglich.

Das Klickern erfordert immer eine sehr hohe Konzentration des Hundes und auch des Hundeführers. Voraussetzung ist ja, dass der Hund erst ein positives Verhalten anbieten muss, welches der Hundeführer mit dem Klick "einfangen" kann. Ohne Anleitung oder genaue Kenntnisse der dahinterstehenden Grundlagen kann ein Clickertraining daher auch schnell zu Misserfolgen führen. Ist der Klick nicht klar konditioniert oder die Zuordnung des Klicks in der jeweiligen Situation für den Hund nicht mehr nachvollziehbar (bsplw. Klickern zum falschen Zeitpunkt, zu spät usw.), wird er schnell an Bedeutung verlieren. Auch bei der Korrektur von Fehlverhalten eignet sich der Clicker nur begrenzt.

Gerne beraten wir Sie individuell bei Fragen zum Einsatz des Clickers bei der Erziehung und Beschäftigung Ihres Hundes, so planen wir einen Kurs "Trickdogs", der mit Hilfe des Clickertrainings aufgebaut wird. In unseren Kursen (z.B. dem Kursprogramm "Grunderziehung" und in unserem Einzelunterricht für Familienhunde) erklären wir auch mögliche Alternativen zum Clickertraining. Wir freuen uns auf Sie und Ihren Hund!